Die modelastige Textilindustrie gilt als einer der grössten Umweltsünder weltweit. Das muss nicht sein. Innovationen im Bereich Textil sorgen dafür, dass für die Herstellung von Textilfasern Abfallprodukte aus der Lebensmittelherstellung genutzt werden können. Das Ergebnis sind biologisch abbaubare und hautfreundliche Meterwaren, die sich sehen lassen können. In unserem Shop können Sie nun mehrere nachhaltige Stoffe kaufen.

Nachhaltige Alternativen zu Fast Fashion

Das Sündenregister der Textilwirtschaft ist lang. Der Anbau der beliebten Baumwolle erfordert grosse Mengen an Wasser. Die Verarbeitung und Färbung selbst natürlicher Fasern erfolgt unter dem Einsatz gefährlicher Chemikalien. Die Basis künstlichen Polyesters enthält fossile Rohstoffe. Der Transportweg von günstigen Anbau- und Verarbeitungsländern zu den kaufstarken Absatzmärkten ist weit. Darüber hinaus lassen unzureichende Arbeitsbedingungen beim Weben, Färben und Nähen den Wirtschaftszweig in puncto Nachhaltigkeit schlecht dastehen. Trotz alldem bringt die Bekleidungsindustrie vielen Menschen Lohn und Brot. Sie sind davon abhängig, dass sich das Rad weiterdreht. Diese ungünstigen Voraussetzungen für die Textilproduktion werden durch die modegetriebene Nachfrage in den wohlhabenden westlichen Ländern noch deutlich verstärkt. So landet manches T-Shirt bereits nach einer Saison im Altkleidercontainer oder – noch schlimmer – ohne recycelt zu werden im Restmüll. Dass es so nicht weitergeht, erkennen immer mehr Akteure auf dem globalen Markt. Vor allem Verbraucher verlangen Fair Fashion statt Fast Fashion. Diese Forderung unterstützen wir bei Weisbrod voll und ganz. In dieser Saison nehmen wir bewusst deutlich mehr nachhaltige Stoffe in unser Sortiment auf. So können Sie nun zum Beispiel sowohl in unserem Online-Shop als auch in unserem Ladengeschäft in Hausen am Albis Meterwaren aus QMilk und Soja-Fasern mit Modal finden.

Reste aus der Milch- und Tofuproduktion werden zu modischen Kreationen

Was bei der Lebensmittelproduktion übrig bleibt, lässt sich dank Textilinnovationen zu modischen Kreationen verarbeiten. Denn aus den Abfällen der Milchverarbeitung entstehen die sogenannten QMilk-Fasern, die sogar noch besonders hautverträglich sind. Als Abfallprodukt bei der Herstellung von Tofu fallen Soja-Fasern an, die in Kombination mit Modal zu einem hautfreundlichen Stoff mit hohem Tragekomfort werden. Im Weisbrod-Shop können Sie ab der aktuellen Saison beide Stoffe kaufen. Sowohl Stoffe aus QMilk als auch Soja-Fasern mit Modal sind mit dem Green Energy-Label ausgezeichnet und wurden nach dem Öko-Tex Standard 100 auf Schadstoffe geprüft.

QMilk-Fasern entstehen aus Abfallprodukten der Milchwirtschaft

Wenn die Milch abgefüllt und gut gekühlt zum Supermarkt gebracht wird, fängt die Produktion der sogenannten QMilk-Fasern an. Dabei handelt es sich um einen zu 100 Prozent natürlichen und nachwachsenden Rohstoff. Die „Non Food Milk“ wird aus Abfallprodukten der Milchwirtschaft recycelt. Die aus ihr gewonnenen Fasern lassen sich ohne zusätzliches Trägermaterial einfärben und sind frei von optischen Aufhellern. Unter sehr geringem Einsatz von Energie und Wasser werden sie ganz ohne bedenkliche  Rohstoffe hergestellt.

Die aus ihnen produzierten Meterwaren eignen sich hervorragend für auf der Haut getragene Kleidung. Damit sind QMilk-Fasern auch für Hobby-Schneider und -schneiderinnen ein echter Tipp: Mit den recycelten und vollständig kompostierbaren Stoffen können Sie in Handarbeit Ihre eigene Fair Fashion herstellen. Die Produkte werden dermatologisch geprüft. Sie sind antibakteriell, hautverträglich und mit den enthaltenen Eiweissstoffen aus Milchabfällen sogar hautpflegend. Stoffe aus QMilk-Fasern bieten einen natürlichen UV-Schutz und sind temperaturregulierend. Damit bringen die nachhaltigen Stoffe alle Eigenschaften mit, die man gern auf der Haut trägt. Nach ihrer Nutzung sind die neuen QMilk-Fasern sogar vollständig im eigenen Garten kompostierbar.

Umweltfreundliche Kombination: Soja-Fasern aus den Resten der Tofu-Produktion mit Modal aus heimischer Buche

Bei der Herstellung von Tofu aus Sojabohnen fällt Ausschuss an, nämlich Soja-Fasern, die die Lebensmittelwirtschaft nicht weiterverwenden kann. Sie werden ganz ohne den Einsatz toxischer Hilfsstoffe und Enzyme gewonnen. In Kombination mit Modal werden aus Soja-Fasern nachhaltige Stoffe, die für Allergiker besonders gut geeignet sind. Modal entsteht aus heimischer Buche, die keine weiten Transportwege auf sich nehmen muss und relativ schnell nachwächst. Stoffe aus Soja und Modal sind daher reine Naturfasern, die sich nach Gebrauch zu 100 Prozent biologisch abbauen lassen. Einziger Wermutstropfen ist der relativ hohe Energiebedarf für die Herstellung von Modal. Stammt die erforderliche Energie aus nachhaltigen Quellen, kann dieser Nachteil gemildert werden.

Die Haut freut sich ebenso sehr über Kleidung aus Soja-Fasern mit Modal wie die Umwelt. Sie ist hautsympathisch, weich und damit angenehm zu tragen. Die hohe Saugfähigkeit bei gleichzeitiger Atmungsaktivität sorgt für einen ausgewogenen Feuchtigkeitshaushalt. Der Stoff schützt vor UV-Strahlung. Aufgrund ihres natürlichen Ursprungs enthalten die Fasern 18 verschiedene Aminosäuren, die sich positiv auf die Haut des Trägers auswirken. Für Allergiker eignen sich die Stoffe aus Soja-Fasern mit Modal besonders gut.

Hochwertige Stoffe mit gutem Gewissen shoppen

Wer mit Geduld, einem Händchen für Textilien und einer Nähmaschine eigene Kleidung zaubern möchte, kann textiler Nachhaltigkeit besonders nahekommen. Denn Kleidungsstücke vom eigenen Nähtisch bekommen automatisch einen höheren Wert als Teile von der Stange. Um die praktische Anwendung der Nähmaschine zu erlernen, ist ein  Nähkurs bestens geeignet. Wer Mühe und Zeit investiert, weiss die sorgfältige Arbeit mit Textilien zu schätzen. Hochwertige Stoffe gehören zum Handwerk. Denn gute Qualität sichert Tragekomfort und eine lange Lebensdauer der geliebten Stücke. Dass die Stoffe in der heimischen Nähmaschine dazu nachhaltig gewonnen und verarbeitet wurden, macht sie noch wertvoller. Unsere neuen Meterwaren aus QMilk und Soja-Fasern mit Modal sind darüber hinaus nach ihrem Gebrauch vollständig abbaubar und kompostierbar. Schauen Sie sich in unserem Laden um und wählen Sie bestes Material für Ihre nachhaltigen Nähprojekte.