Guter Schlaf ist wichtig für die Restitution von Körper und Geist. Gesunde und angenehme Bettwäsche leistet ihren eigenen Beitrag zum menschlichen Schlaf. Die Vorzüge von Leinenstoffen als Bettwäsche werden immer wieder gepriesen. Weisbrod hat untersucht, warum sich Leinen als nächtlicher Begleiter so hervorragend eignet.

Leinenstoff als preisgekrönte Bettwäsche

Leinen hat seine Qualität als optimalen Bettwäsche-Stoff in mehreren Studien, unter anderem in einer Untersuchung von Öko-Test, bewiesen. Während der nächtliche Schlaf dem Gehirn dazu dient, Erinnerungen und Erlebnisse zu verarbeiten und zu sortieren, ruht auch der Körper aus. Und das gelingt in dem angenehmen Klima, das Leinen-Bettwäsche verleiht, hervorragend. Schlafend schwitzen wir über die Haut etwa einen halben Liter Flüssigkeit aus. Dabei sind wir selten so dicht eingepackt wie im Schlaf. Die meisten jedenfalls bleiben nachts unter ihrer Bettdecke. Leinen als Bettwäsche ist atmungsaktiv und gibt die Feuchtigkeit so schnell wieder an die Umgebung ab, wie es sie aufgenommen hat. Das lässt sich spüren und objektiv testen. Darüber hinaus wirkt Leinen antibakteriell, was es zu einem sehr hygienischen Stoff macht. Das mag unser grösstes Organ, die Haut, auch sehr gern. Kein Wunder also, dass Leinen es in unsere Schlafzimmer geschafft hat.

Vom Flachs zur Textilfaser

Wie fand Flachs eigentlich seinen Weg von der Wiese in unsere Betten? Flachs ist eine einjährige Krautpflanze, die eine Höhe von bis zu einem Meter erreicht. Er zählt zu den Bastfasern und stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden, auf dem er wächst. Um Blüten zu bilden und Fasern wachsen zu lassen, erfordert Flachs jeden Tag viele Stunden mit Sonnenschein. Extreme Trockenheit verringert die Anzahl der Faserbündel. Seine Anbaugebiete sind in den gemässigten Klimazonen entsprechend vielfältig. Dazu gehören neben China, Russland, Weissrussland, die Ukraine und Ägypten auch Nordfrankreich, Belgien und die Niederlande.

Flachs oder Gemeiner Lein wird bereits Ende März gesät, wächst im Mai und Juni am stärksten und braucht in dieser Periode ausreichend Niederschlag. Die Ernte erfolgt in der Regel nach vier Monaten, etwa eine Woche vor der Vollreife, durch Mähdrusch. Nur etwa 15 Prozent der Stängelmasse des Leins sind Langfasern, die sich zu Textilien verarbeiten lassen. Weitere Produkte aus Flachs sind Papierfasern, Füllstoff, Leinsamen und sein Öl. Es folgen mehrere Reinigungs- und Trocknungsschritte. Leinenfasern werden dann gewebt oder zu Fäden gesponnen. Bereits in seiner ursprünglichen Nutzung wurde Leinen zur Herstellung von Bett- und Hauswäsche verwendet. Die Idee ist also nicht neu und sogar äusserst bewährt. Im Laufe der Zeit wurde Leinen als Bettwäsche allerdings zunehmend von der billigeren Baumwolle aus unseren Schlafzimmern verdrängt. Während im vorindustriellen Europa des 18. Jahrhunderts Flachs etwa 18 Prozent der verarbeitenden Fasern ausmachte (Wolle stand für 78 Prozent), kommt es heute auf nur knapp ein Prozent. Der Trend zum Leinen verstärkt sich allerdings und seine Beliebtheit wächst. Ihr Comeback verdanken die Leinenstoffe der wachsenden Bedeutung nachhaltiger Textilproduktion und menschlicher Gesundheit. Denn Baumwolle kommt zwar in vielen farbenprächtigen Dessins und Materialmischungen daher, bringt deshalb aber auch Chemikalien mit ins Bett. Ausserdem ist die Produktion von Baumwolle eine Umweltsünde. Aus diesen Gründen und aufgrund seiner vorteilhaften Eigenschaften ist Leinen als Bettwäsche der Vorzug zu geben.

Die vorteilhaften Eigenschaften von Leinenstoffen für einen besseren Schlaf

Der Siegeszug von Leinen als Faser für Kleidung, Taschen und Bettwäsche hat gute Gründe. Von Natur aus verfügt Flachs über hervorragende hautfreundliche Eigenschaften. Die wichtigsten haben wir hier zusammengestellt:

  • Natürlich. Als Naturfaser wird Leinen direkt aus der natürlichen Quelle Flachs gewonnen. Flachsfasern lassen sich ohne weitere chemische Verarbeitung direkt als Textilien einsetzen. Seine Gewinnung und Verarbeitung ist zwar aufwändig, aber naturgemäss. Damit wird ganz natürlich auf Chemikalien verzichtet.
  • Verspinnbar. Beim Spinnen wird aus Stapelfasern feines, festes Garn gemacht. Dabei entsteht eine glatte Oberfläche. Leinenstoffe aus gesponnenem Garn sind besonders robust und
  • Reissfest. Leinenstoffe halten einiges aus. Sie sind wenig dehnbar, dafür aber robust und unempfindlich dem Ziehen und Tummeln an der Bettdecke gegenüber.
  • Kochfest. Leinen kann problemlos heiss gewaschen und (feucht) gebügelt werden. Bettwäsche aus Leinenstoffen werden damit in der Waschmaschine richtig sauber.
  • Schmutzabweisend. Doch auch von Natur aus ist die Faser bakterizid und schmutzabweisend. Damit hält sie sich selbst lange rein.
  • Flusenfrei. Leinenstoffe verfilzen nicht. Das sichert Textilien aus Leinen eine flusenfreie Langlebigkeit von hoher Qualität.
  • Kühlend. Der Stoff nimmt Feuchtigkeit leicht auf und gibt sie schnell auch wieder an die Umgebungsluft ab. Dadurch wirkt die Faser kühlend. Weil sie gleichzeitig trocken ist, kann sie auch wärmen.

Als Bettgefährte ist Leinen eine sehr angenehme Wahl. Auch wenn Leinenstoffe in der Regel kostspieliger sind als beispielsweise Baumwolle, lohnt sich ihre Anschaffung. Leinen ist nämlich langlebig, sehr widerstandsfähig und damit eine hervorragende Investition fürs Leben. Ägyptische Mumien sind in Leinen gehüllt und geben uns einen Hinweis darauf, dass es die Leinenproduktion schon vor mehreren tausend Jahren gab.

Haben auch Sie Erfahrungen mit Leinenstoffen als Bettwäsche gemacht? Teilen Sie Ihren Eindruck mit uns und anderen Lesern im Kommentarfeld weiter unten. Wir sind gespannt darauf, von Ihren persönlichen Erlebnissen mit der gepriesenen Bettwäsche zu erfahren.